Schwarmintelligenz? Social Bots und Social Media Strategien im EU-Wahlkampf
Die Situation
Die Europawahl steht vor der Tür. Das macht sich auch in sozialen Medien bemerkbar. Parteien, Politiker*innen und ihre Anhänger*innen machen dort seit Wochen Wahlkampf. Gerade die Anhänger*innen rechter Parteien fallen im Vorfeld von Wahlen immer wieder durch offensichtlich gezielte Tabubrüche und Provokationen auf, auch – oder ganz besonders – in sozialen Netzwerken. Dabei sind es gerade in sozialen Netzwerken gar nicht einmal ausschließlich Anhänger*innen und Vertreter*innen dieser Parteien, die diese Tabubrüche wieder und wieder begehen: Sogenannte Social Bots sind Computerprogramme, die dazu eingesetzt werden, die Stimmung in sozialen Netzwerken zugunsten einer politischen Partei zu manipulieren.
Sie helfen bei der Verbreitung von Wahlwerbung, teilen oder erzeugen tendenziöse Nachrichtenmeldungen, mischen sich in Diskussionen ein und tun alles andere, was auch Menschen in sozialen Medien tun, nur verfolgen sie eben ein politisches Programm. Der Einsatz von Social Bots ist mittlerweile insbesondere im Zusammenhang mit Wahlen und Abstimmungen zur Regel geworden. Beobachtbar waren die Aktivitäten von Social Bots beispielsweise in Großbritannien während der Abstimmungen zum Brexit, bei den Präsidentschaftswahlen in den USA, bei den Nationalratswahlen in Österreich, aber auch bei verschiedenen Landtagswahlen in Deutschland.
Social Bots machen sich ein eigentlich kaum erstaunliches Phänomen sozialer Netzwerke zunutze: Sogenannte Filterblasen (engl.: Filter Bubbles). Diese entstehen einerseits dadurch, dass in sozialen Netzwerken Algorithmen bestimmen, welche Beiträge Nutzer*innen zu sehen bekommen und dabei vor allem diejenigen Beiträge hervorheben, von denen angenommen wird, dass sie einer*einem Nutzer*in gefallen könnten.
Andererseits entstehen diese Blasen selbstverständlich auch durch die Auswahl der eigenen Freund*innen. Man sucht sich – in sozialen Netzwerken ebenso wie im realen Leben – diejenigen Menschen zur*zum Freund*in, mit denen man Gemeinsamkeiten hat, seien es gemeinsame Interessen, ähnliche politische Ansichten und Meinungen oder wenigstens eine in Teilen parallel verlaufende Biografie.
In sozialen Medien befinden sich eigentlich alle Nutzer*innen in solchen Filterblasen. Das Problem dabei ist, dass durch die Flut an Informationen, die Tag für Tag über die Timeline der Nutzer*innen flackern, der Eindruck entsteht, bei den Perspektiven, die man dort liest, handele es sich um einen gesellschaftlichen Konsens oder auch nur um objektive Informationen.
Rechtspopulistische Parteien und ihre Social Bots machen sich dieses Phänomen zunutze, indem sie soziale Medien mit echten oder erfundenen Meldungen fluten, die die rassistischen und anderweitig diskriminierenden Thesen der Parteien befördern sollen. Diese Meldungen werden tausendfach geteilt, repostet und kommentiert und erreichen auf diesem Weg unzählige Nutzer*innen sozialer Netzwerke.
Auf diesem Wege – das hoffen die Rechtspopulist*innen – sollen unter anderem die Wahlentscheidung der Nutzer*innen sozialer Netzwerke beeinflusst werden. Dabei schüren diese Meldungen Rassismus, Sexismus, Antisemitismus und viele andere gruppenbezogene Menschenfeindlichkeiten.
Das Experiment
Anlässlich der anstehenden Europawahlen möchte ich die Social Media Strategie der AfD und anderer rechter Akteur*innen untersuchen. Ich möchte mir einen Eindruck verschaffen, wie diese moderne Form der Propaganda wirkt, möchte aufdecken mit welchen Mitteln Rechtspopulist*innen arbeiten und inwiefern Soziale Netzwerke für sie dabei ein geeignetes Instrument sind, um ihre Hetze noch besser und wirksamer zu verbreiten.
Zu diesem Zweck lege ich mir verschiedene Social Media Accounts an. Ich will beobachten, aber ich möchte auch, dass die Rechtspopulist*innen und ihre Social Bots auf mich anspringen, möchte selbst erleben, ob und wie man versucht, einzelne Personen vor einer Wahl – und möglicherweise auch im Anschluss daran – zu manipulieren.
Über meine Erfahrungen und Einschätzungen werde ich bis zur Europawahl am kommenden Sonntag, den 26.05.2019 täglich in dieser Artikelreihe berichten.
Tag 1: Verbreitung tendenziöser Nachrichten

Screenshot eines Chats bei Facebook: Auf die Frage „Wie geht’s dir?“ antworte ich „gut und selbst?“ Darauf antwortet mein Gegenüber „Nur noch AfD“.
Der erste Morgen mit meinen neuen Social Media Accounts beginnt mit einem kurzen Chat bei Facebook. Eine Person, die schon seit gestern mit mir befreundet ist, fragt, wie es mir geht. “gut, und selbst?” antworte ich. Darauf die andere Person: “Nur noch AfD”. Diese ebenso rätselhafte wie geradezu unlogische Antwort lässt mich stutzen. Das soll also die Wahlwerbung sein, die Rechte in sozialen Medien verbreiten? Und ist das jetzt ein Social Bot, oder nur ein besonders wortkarger Mensch, der die AfD ein bisschen im Wahlkampf unterstützen möchte?
Aber bevor ich mich mit diesen Fragen beschäftige, möchte ich natürlich kurz erklären, wie es überhaupt zu diesem Nachrichtenaustausch kam. Wie bereits im ersten Artikel dieser “Artikelserie über Social Bots und Social Media Strategien von Rechts im Europawahlkampf 2019” geschildert, habe ich mir gestern eine Reihe neuer Social Media Accounts angelegt.
Dabei habe ich verschiedene Facebook-Seiten politisch rechter Parteien und Akteur*innen geliked, so wie das eben auch eine potenziell interessierte Person tun würde. Neben der AfD zählen zu den Seiten, denen ich folge auch CSU und FDP, aber auch nichtparteiliche Akteur*innen und einige gänzlich unpolitische Seiten. Außerdem habe ich mich mit einigen Personen befreundet.
Dabei habe ich einerseits wahllos Vorschläge übernommen, die mir Facebook unterbreitet hat, andererseits habe ich mir auch gezielt einige Personen ausgesucht, die regelmäßig rechte Propaganda verbreiten und bei denen ich den Verdacht habe, dass es sich um Social Bots handeln könnte. Schon gestern wurde ich daraufhin eingeladen, einer Seite irgendeines AfD-Lokalpolitikers zu folgen.
Doch zurück zur ursprünglichen Frage: Bin ich bereits einem Social Bot auf der Spur? Zumindest das Facebook-Profil meines Gegenübers erscheint äußerst unpersönlich: In der Chronik finden sich tendenziöse Nachrichten von extrem rechten Nachrichtenseiten wie PI-News, besonders rassistische Berichterstattung von RTL, Welt, BILD und Co., AfD-Wahlwerbung, rassistische und sexistische Memes und gelegentlich irgendwelche Tiervideos.
Dabei fällt ganz besonders auf, dass diese Beiträge meist in der Zeit zwischen 18 Uhr und 10 Uhr gepostet werden, viele von ihnen mitten in der Nacht zwischen 3 und 4 Uhr. Nun, ein nachtaktiver Mensch, oder eben eine*r, die*der sich gerade am anderen Ende der Welt in einer anderen Zeitzone – beispielsweise in den USA oder in Russland – befindet? Oder vielleicht ein schlecht konfigurierter Social Bot, bei dem vergessen wurde, die Zeitverschiebung des Server-Standortes zu berücksichtigen? Die Frage lässt sich zu diesem Zeitpunkt nicht eindeutig klären, verschieben wir sie also auf später.
Was aber in jedem Fall an diesem Profil auffällt, ist, dass beinahe ausschließlich Beiträge der AfD und Nachrichtenmeldungen, die auch bei anderen Anhänger*innen der AfD kursieren, weiterverbreitet werden. Das habe ich schon häufiger beobachtet.
Wenn man die Facebook-Seite der AfD mit denen anderer politischer Parteien vergleicht, fällt auf, dass die dort veröffentlichten Beiträge eine deutlich größere Verbreitung (gemessen an Likes, Kommentaren und Shares) erfahren. Während sich die Reaktionen auf einen einzelnen Beitrag anderer Parteien im Bereich einiger hunderten bis zu wenigen tausenden bewegen, erreicht die AfD regelmäßig mehr als zehntausend Reaktionen. Das ist in Relation zur Anzahl der Menschen, die der AfD-Seite folgen, immerhin eine um mehrere hundert Prozent größere Rate.
Woher kommt das? Zunächst einmal sicherlich auch durch den Populismus der AfD-Beiträge. Im Gegensatz zu anderen Parteien ist man sich dort nicht zu schade, Opfer von Gewaltverbrechen für die Verbreitung rassistischer Hetze zu instrumentalisieren, offensichtliche Falschinformationen zu verbreiten oder sich permanent als Opfer irgendwelcher Verschwörungen zu inszenieren. Aber ist es nur der Populismus der verbreiteten Meldungen, der zu einer so viel größeren Verbreitungsrate führt, oder eben auch eine Social Media Strategie?
Ich habe mir die Profile einiger Personen, von denen die Beiträge der AfD häufiger weiterverbreitet werden, näher angesehen: Viele dieser Profile beinhalten kaum bis gar keine persönlichen Beiträge, dafür aber umso mehr rechte Propaganda, die von AfD, rechten Nachrichtenseiten, anderen rechten Akteur*innen übernommen oder mithilfe tendenziöser Berichterstattung in den Medien und einem eigenen, rassistischen Kommentar dazu selbst verbreitet wird.
Dabei gibt es Profile, die durchschnittlich mehr als 10 solcher Meldungen pro Stunde verbreiten. Steht hinter solchen Profilen ein Mensch oder ist ein solches Verhalten Hinweis auf einen Social Bot? Noch möchte ich mich diesbezüglich nicht festlegen, aber mein Verdacht, dass diese Profile zumindest eine zentrale Wahlkampfstrategie verfolgen erhärtet sich.
Tag 2: Wahlwerbung als Kommentar und zwei identische Profile
Gestern, am 22. Mai 2019, veröffentlichte Avaaz eine Studie, die in ganz Europa insgesamt 878 Fake Profile, Seiten und Gruppen identifizierte, die gezielt und wiederholt Falschmeldungen und Wahlwerbung verbreiteten.
In Deutschland waren es 323 Profile, Seiten und Gruppen, die von Avaaz identifiziert wurden und deren Aktivitäten dazu dienten, die Reichweite der AfD zu vergrößern. Avaaz vermutet, dass einige Kandidat*innen der AfD selbst daran beteiligt waren bzw. sind, diese Fake Accounts zu betreiben und extrem rechte Inhalte zu verbreiten.
Facebook hatte bereits am Montag, den 20. Mai 2019 reagiert und 131 Fake Accounts, sowie 8 Seiten und Gruppen gesperrt.

In kürzester Zeit kommentierte die Person B. alle meine geteilten Beiträge mit Wahlwerbung der AfD.
Ich bekam im Zuge meines Experiments zu rechten Social Media Strategien im Zusammenhang mit dem Europawahlkampf gestern Besuch von einem besonders eifrigen Wahlkämpfer auf meinem Facebook Profil.
Dort hatte ich einige der tendenziösen Nachrichten, die in meiner Timeline aufgetaucht waren, nachdem ich einigen offensichtlich rechten Accounts gefolgt war, selbst geteilt, um zu sehen, ob und wie darauf reagiert werden würde. Der Besucher meines Profils nahm sich innerhalb weniger Sekunden einen nach dem anderen dieser (insgesamt 4) Beiträge vor, teilte seine Emotionen dazu mit (wütende oder traurige Smileys) und kommentierte sie mit vier unterschiedlichen Bildern, die Wahlwerbung für die AfD bei der kommenden Europawahl machten: “Am 26. Mai AfD wählen! Für unser Land”, “Zeit für Veränderung! Darum: Am 26. Mai AfD wählen!”, “Es gibt nur einen Weg: Merkel muss weg” und “Aus Liebe zu Deutschland, nur noch AfD! Am 26.05.19 AfD wählen” stand darauf.
Das kann nur ein Social Bot sein, war mein erster Gedanke. Wer sonst würde ein Profil besuchen und unter alle Beiträge, die dort zu sehen sind, Wahlwerbung der AfD kommentieren? Doch als ich das Profil meines ungebetenen Besuchers näher unter die Lupe nahm, war ich zunächst einmal überrascht: Sein Profil reicht bis mindestens 2011 zurück und enthält zahlreiche persönliche Informationen. Der offenbar aus München stammende Mann dokumentierte dort wie er sich diverse Tattoos stechen ließ, seine Thailandurlaube in den Jahren 2017 und 2018, seine Liebe zu Autos und Motorrädern und vieles mehr über sein privates Leben.
Überall mit dabei: Seine ausgeprägte Deutschlandliebe, die sich in montierten Deutschlandflaggen auf seinen Profilbildern, AfD Wahlwerbung, Liebeserklärungen an PEGIDA und vielen weiteren rechten bis extrem rechten Bekenntnissen ausdrückt. Alles in allem ein abscheuliches Profil, aber augenscheinlich nicht das eines Bots.
Doch dann machte ich eine bedeutende Entdeckung: Eine andere Person, nennen wir sie H., die besonders häufig Beiträge meines Besuchers, nennen wir ihn B., kommentiert – und zwar mit eben jenen Bildchen, die B. auch unter die Beiträge in meiner Chronik gepostet hatte – besitzt ein nahezu identisches Facebook-Profil. Nun ja, persönliche Informationen fehlen in diesem Profil fast vollständig – angeblich soll die Person in Potsdam leben, mehr ist nicht zu erfahren –, dafür ist dieses Profil voller rechter und extrem rechter Memes; die Gemeinsamkeit der beiden Profile sind vielmehr die Postings.
Beinahe alle Postings der letzten Tage von H. finden sich auch bei B. und umgekehrt. Fast immer wurden diese Postings nahezu zeitgleich veröffentlicht und sie sind im Wortlaut gleich! Wie kommt das? Ist eines der beiden Profile nun ein Social Bot, der die Beiträge des anderen verbreiten soll? Steckt hinter beiden Profilen die gleiche Person oder der gleiche Social Bot, oder ist das alles nur ein dummer Zufall? Letzteres würde ich ausschließen, die anderen Optionen bedürfen einer weiteren Beobachtung. Für mich steht jedoch bereits jetzt unweigerlich fest: Beide Profile verfolgen eine Wahlkampfstrategie und ich halte es für äußerst unwahrscheinlich, dass sie das unabhängig von der AfD tun – quasi aus ganz persönlichem Interesse heraus.
- H. teilt den Beitrag von B. und übernimmt dabei den „Text“ (die blauen Herzen) von B. im Wortlaut.
- B. und H. teilen beide einen Beitrag der AfD und verwenden dabei den exakt gleichen Text.
- B. und H. teilen beide den gleichen Youtube-Link.
Tag 3: Facebook-Gruppen als Keimzelle der Nation

Vor dem Zutritt zur Facebook-Gruppe „Freunde und Verbündete der AfD“ muss ich einen Idiotentest beantworten. Wer zentrale Positionen der AfD nicht teilt, soll wohl nicht Teil dieser Gruppe sein.
Am dritten Morgen nach Beginn meines Experiments zu Social Bots und Social Media Strategien von Rechts im EU-Wahlkampf sehe ich in meiner Timeline kaum noch etwas anderes als AfD-Wahlwerbung.
Das liegt mit Sicherheit auch daran, dass ich mit immer mehr rechten Menschenfeind*innen befreundet bin und ich habe auch den Eindruck, dass auch Facebooks Algorithmen nicht ganz unschuldig daran sind – aber dazu ein anderes Mal mehr –, hauptsächlich jedoch scheint das daran zu liegen, dass ich seit gestern Mitglied in einigen rechten Facebook-Gruppen bin. Zu einigen dieser Gruppen mit Titeln wie “AfD – konservativ, verfassungskonform, demokratisch” oder irgendwelchen Titeln, die “Heimat”, “Patrioten”, “Deutschland” oder gar “Bürgerwehr” beinhalten, wurde ich eingeladen, zu anderen habe ich mir selbst Zugang verschafft. Gar nicht so selten musste ich dafür eine Art Idiotentest bestehen, in dem ich unter Beweis stellen musste, dass ich weiß, wofür die AfD steht. Denn Nicht-AfD-Anhänger*innen möchte mensch in einigen dieser Gruppen nicht haben.
In beinahe allen dieser Gruppen werden beinahe im Minutentakt Postings veröffentlicht, die Werbung für die AfD machen, rechte und rassistische Hetze und jede Menge propagandistische Falschmeldungen verbreiten. In den meisten dieser Gruppen, von denen die meisten zwischen 1000 und 10.000 Mitglieder haben, sind es Einzelpersonen oder nur ein kleiner Kreis von Personen, die diese Beiträge regelmäßig posten. Oder sind es Social Bots?
Das Prinzip jedenfalls ist klar: Als einzelne Person oder Social Bot ist es schwierig, so viele Personen zu erreichen, wie in diesen Gruppen. Zum einen gestattet Facebook einer*einem Nutzer*in nur höchstens 5.000 Freund*innen, andererseits könnten insbesondere neue Freund*innen von der Radikalität und den menschenfeindlichen Inhalten einiger Postings abgeschreckt sein.
Kündigen diese die Freundschaft auf, sind sie zumindest vorerst verloren. Gruppen schaffen da Abhilfe, denn es entsteht der Eindruck, dass diese vielstimmig seien.
Wo mehrere tausend Menschen Mitglied sind, gewinnt man schnell den Eindruck, es seien nur einzelne Personen, die die besonders radikalen und menschenverachtenden Ansichten teilen, tatsächlich jedoch gibt es in diesen Gruppen so gut wie nie Widerspruch zu derartigen Inhalten.
Im schlimmsten Fall verlässt eine Person eine Gruppe, ist dann aber vermutlich noch immer mit denjenigen Social Bots oder Personen, die sie ursprünglich “angeworben” haben, befreundet und kann einer neuen Gruppe hinzugefügt werden. Die meisten Personen dürften ohnehin Mitglied in mehreren Gruppen sein.
Dadurch, dass in Gruppen beinahe minütlich neue Meldungen verbreitet werden, wird die Timeline ihrer Mitglieder mit diesen Beiträgen geflutet, sofern die Nutzer*innen diese Gruppen nicht stummschalten.
Andere Beiträge gehen in dieser Flut rechter Hetze unter, die Nutzer*innen sehen nur noch rassistische Beiträge, Panikmache und Wahlwerbung für die AfD. Das bleibt nicht ohne Effekt, sondern wirkt sich auch auf die Emotionen der Nutzer*innen aus, wie Studien zeigen. Und Emotionen sind schließlich ein wichtiger Impulsgeber bei Wahlen.
Doch neben der schieren Masse an Meldungen, die über Gruppen verbreitet werden, haben diese noch einen ganz anderen Effekt. Sie ermöglichen es, Kritik, wie sie sonst möglicherweise von alten Freund*innen einer Person kommen könnte, zu vermeiden, denn die Inhalte einer Gruppe sind zunächst nur für all diejenigen sichtbar, die Mitglied dieser Gruppe sind. Kritische Haltungen bleiben also weitestgehend aus.
Diejenigen Mitglieder, die in ihrer Radikalisierung noch am Anfang stehen, werden von denjenigen, die in diesem Prozess bereits weiter sind, geformt. Das System erhält sich selbst, ganz ohne das Zutun eines Social Bots oder eines*einer Wahlkampfstrateg*in.
Gewissermaßen übernehmen Facebook-Gruppen also die Rolle, die in der nationalsozialistischen Ideologie der Familie zukommt: Als “Keimzelle der Nation” sollten Familien nicht nur die Produktion von Kindern übernehmen, sondern diese auch im Sinne dieser Nation formen, damit diese später selbst zu aufrichtigen Nationalsozialist*innen würden.
Auf eine ähnliche Weise funktionieren meiner Einschätzung nach die zahlreichen Facebook-Gruppen der AfD und ihrem Umfeld. Zunächst unbedarfte Menschen werden durch diese Gruppen radikalisiert, gewissermaßen erzogen, um dann im weiteren Verlauf selbst dazu beizutragen, neue Mitglieder zu radikalisieren.
Tag 4: Gefangen in der rechten Filterblase: Immer nur die gleiche Perspektive
Wie bereits in meinem gestrigen Beitrag berichtet, sehe ich in meiner Timeline bei Facebook schon seit dem 3. Morgen meines Experiments zu Social Bots und Social Media Strategien von Rechts im EU-Wahlkampf fast nur noch AfD-Wahlwerbung und entsprechend tendenziöse Meldungen.
Ich bin also gefangen in einer sogenannten Filterblase (engl. Filter Bubble). So nennt man das Phänomen, dass Nutzer*innen von Sozialen Medien häufig ausschließlich Beiträge zu sehen bekommen, die sie in ihren eigenen Ansichten bestärken und dadurch andere Perspektiven kaum bis gar nicht mehr wahrnehmen.
Verantwortlich dafür ist natürlich einerseits, die Art und Weise, wie wir in sozialen Medien unsere Freund*innen aussuchen, welchen Institutionen wir folgen, usw.: Genauso wie eine Person, die politisch eher links eingestellt ist, eher nicht die BILD oder die Frankfurter Allgemeine abonnieren wird, sondern eher eine Zeitung wählen wird, die die eigenen Positionen widerspiegelt, folgen Nutzer*innen sozialer Netzwerke auch vorrangig den Institutionen, deren Ansichten sie teilen.
Zusätzlich verschärft wird dieses Phänomen jedoch durch die Algorithmen, die Facebook und Co. nutzen, um Nutzer*innen die für sie relevantesten Beiträge einzublenden: Diese versuchen aufgrund der Erfahrungswerte zu prognostizieren, ob ein Beitrag für eine*n Nutzer*in interessant ist, oder nicht und blenden ihn dann dementsprechend an prominenterer oder weniger prominenter Stelle der Timeline der Nutzer*innen ein.
Als Maß dafür, ob ein*e Nutzer*in an einem Beitrag interessiert ist, dient – etwas anderes wäre ja auch nur schwer möglich –, die Tatsache, ob die*der Nutzer*in mit dem Beitrag interagiert, d.h. auf “Gefällt Mir” klickt, den Beitrag kommentiert oder teilt.
Bereits am 2. Tag meines Experiments habe ich einigen tendenziöse Nachrichten von AfD-Seiten und anderen rechten Medien geteilt, um zu sehen, ob und wie sich eventuelle Social Bots dazu verhalten. Das hatte vermutlich auch Einfluss darauf, was ich seitdem zu sehen bekomme.
Obwohl auch viele andere Seiten und Personen, denen ich folge oder mit denen ich befreundet bin, regelmäßig neue Beiträge veröffentlichen, bekomme ich diese kaum bzw. fast gar nicht in meiner Timeline zu sehen. Das liegt meiner Einschätzung nach hauptsächlich an der rechten Filterblase in der ich mich spätestens seit dem 2. Tag meines Experiments befinde.
Weil ich also vorrangig mit rechten Beiträgen interagiert habe, zeigt mir Facebook nur noch solche Beiträge an. Wie soll ich auf diesem Weg überhaupt in der Lage sein, mit anderen Meinungen und Ansichten in Berührung zu kommen?
Auswertung: Der Social Media Wahlkampf der AfD
In den vergangenen Tagen habe ich mich aus der Perspektive eines unbedarften Facebook-Nutzers mit dem Social Media Verhalten der AfD, ihrer Vertreter*innen und Anhänger*innen im Vorfeld der heutigen Europawahl auseinandergesetzt.
Dabei habe ich beobachtet, wie Social Bots oder Nutzer*innen, die sich wie Social Bots verhalten und eine zentrale Wahlkampfstrategie verfolgen, versuchten, durch gezielte Wahlwerbung Einfluss auf mein Wahlverhalten zu nehmen, ich habe beobachtet, wie mithilfe von Facebook-Gruppen versucht wird, Nutzer*innen mit tendenziösen Nachrichtenmeldungen und anderen propagandistischen Inhalten zu überfluten und ich konnte beobachten, wie innerhalb kürzester Zeit fast jeder andere Beitrag aus meiner Timeline verschwand und ich nur noch AfD-Propaganda und andere (extrem) rechte Inhalte zu sehen bekam.
Heute findet die Europawahl statt. Ich werde mit Sicherheit nicht die AfD wählen, in diesem Sinne waren all die Bemühungen, mich bei Facebook von etwas anderem zu überzeugen, vergebens. Doch zugegebenermaßen stand das für mich als Antifaschist ohnehin nie zur Debatte.
Durch mein Experiment kann ich zwar auch weiterhin kein Verständnis für die Wähler*innen der AfD aufbringen, aber ich glaube zumindest gelernt zu haben, auf welchem Wege es der AfD gelingt, diejenigen Wähler*innen, die nicht schon immer die menschenverachtenden rassistischen, sexistischen, homofeindlichen, antisemitischen und auf so viele andere Arten diskriminierenden Ideologien der AfD offen teilten, zu aktivieren.
In diesem Beitrag möchte ich daher meine Beobachtungen zusammenfassen und den Versuch einer ersten Analyse der Social Media Wahlkampfstrategie der AfD zu wagen.
Emotionalisierende Hasspropaganda
Als populistische Partei setzt die AfD in ihrem Wahlkampf ganz generell darauf, Botschaften, die bei den Menschen starke Emotionen hervorrufen, zu verbreiten. Dabei gehört es zur Strategie, durch besonders erschreckende Nachrichten oder eine Flut an tendenziösen Nachrichten Angst und Panik zu verbreiten. Mithilfe rassistischer Pauschalisierungen und Stereotypisierungen baut die AfD ein Narrativ auf, das die Zuwanderung nach Deutschland als allgemeine Bedrohungslage für die weiße [1] deutsche Mehrheitsgesellschaft inszeniert.
Hauptfeindbild ist dabei der Islam, der als rückschrittlich, frauenfeindlich, autoritär und oft sogar als terroristisch diffamiert wird. Das rassistische Narrativ der AfD prognostiziert nicht nur ein Aussterben einer angeblichen deutschen Urbevölkerung (was auch immer das sein soll) durch einen angeblich von geheimen Mächten politisch forcierten Bevölkerungsaustausch. Die von Anhänger*innen der AfD befürchteten Folgen dessen sind nichts geringeres als der Untergang der “Zivilisation”, die diesem Narrativ zufolge ausschließlich in “christlich-abendländischen” Kulturen möglich sei.
Dieses Narrativ versucht die AfD vor allem durch die Verbreitung von echten, verdrehten und erlogenen Nachrichten über (angebliche) Gewalttaten von Menschen, die entweder als Asylsuchende in Deutschland sind, die keine deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, oder die – in den Augen der AfD und ihrer Anhänger*innen – nicht zu dieser ominösen deutschen “Urbevölkerung” gehören. Dabei lassen sich die meisten Fälle, die die AfD in diesem Zusammenhang zu verbreiten versucht, in eine der drei Kategorien einsortieren:
- Eine Person begeht willkürliche Morde im Namen ihrer Religion oder auch weil das Morden angeblich Teil der Kultur dieser Person sei
- Eine Person vergewaltigt eine oder mehrere Frauen, weil das angeblich Teil ihrer Kultur sei
- Eine Gruppe von Personen – oft entmenschlichend als Horde bezeichnet – missachtet sämtliche Gesetze und gesellschaftlichen Konventionen weil sie sich angeblich als eine Art Übermensch verstehen und ihre Macht demonstrieren wollen würden – ein besonders seltsamer Vorwurf, von Menschen, die sich selbst gerne in der Tradition Deutschlands seit den 1870ern sehen.
Daneben gehört es zur Strategie der AfD Meldungen, die den angeblichen Verfall der Gesellschaft belegen sollen und die oft dazu dienen, sich als Opfer zu sehen, zu verbreiten. Ein sehr gerne genutztes Narrativ ist das einer angeblichen “Homo-Lobby”, die durch ihren Einfluss auf die Politik eine “Verschwulung” und “Frühsexualisierung” der Kinder in deutschen Schulen forciere. Ein anderes Narrativ erzählt von einer angeblichen Verschwörung der Medien gegen die AfD.
Man würde von den Medien sowohl ignoriert, als auch – völlig zu Unrecht versteht sich – als rassistisch und rechtsextrem diffamiert werden.
Diese allgemeine populistische Wahlkampfstrategie der AfD ist auch maßgeblich für die Social Media Strategien der Partei und ihrer Unterstützer*innen. Täglich verbreiten offizielle AfD-Seiten rassistische Meldungen, wie sie oben beschrieben wurden, meist kombiniert mit der Forderung nach Abschiebungen, einem Ende der Zuwanderung und der Gewährung von Asyl oder einer generellen Wahlempfehlung für die AfD. Was sich die offiziellen AfD-Seiten nicht leisten können, erledigen ihre Anhänger*innen. Sie rufen in Kommentaren zu diesen Beiträgen regelmäßig zu Selbstjustiz, Pogromen oder Morden auf, wünschen Kritiker*innen Vergewaltigungen, den Tod oder drohen ganz offen mit Gewalt.
Auch Anspielungen auf den Nationalsozialismus gehören zum Alltag. Entfernt werden diese Hasskommentare von den Betreiber*innen der AfD-Seiten selten bis gar nicht.
Social Bots, Fakeaccounts und dezentrale Aktivitäten zur Steigerung der Reichweite
Neben den offiziellen AfD-Seiten spielen auch andere Facebook-Seiten, Privatpersonen, Social-Bots und Facebook-Gruppen eine wichtige Rolle bei der Verbreitung dieser rassistischen Meldungen. Es existieren zahlreiche Seiten und Profile, die intensiv Wahlwerbung für die AfD machen und die stündlich, teilweise sogar minütlich entsprechend tendenziöse Nachrichten verbreiten.
Dabei dienen nicht nur die von AfD-Seiten entsprechend aufbereiteten Meldungen im Corporate-Design der Partei als Quellen, sondern auch AfD-nahe rechte bis extrem rechte Nachrichtenseiten wie die extrem rechte Wochenzeitung Junge Freiheit, das extrem rechte Compact Magazin, die extrem rechte Nachrichtenseite PI-News und viele weitere. Entgegen dem weiter unten beschriebenen Narrativ von der “Lügenpresse” werden oft auch etablierte Nachrichtenseiten zitiert, wenn die entsprechende Meldung ins Konzept passt.
Eine besondere Rolle bei der Verbreitung dieser rassistischen Meldungen kommt Facebook-Gruppen zu. Die meist zwischen 1.000 und 10.000 Mitglieder großen, AfD-nahen Gruppen dienen dazu, die Gruppenmitglieder mit der rassistischen Hetze regelrecht zu fluten. Oft sind es mehrere Dutzend, manchmal sogar mehr als 100 Beiträge pro Tag, die über Gruppen verbreitet werden. Im Gegensatz zu einem einzelnen Account können in Gruppen potenzielle Anhänger*innen besser und nachhaltiger “betreut” werden.
Einige Personen oder Social Bots fügen der Gruppe beständig neue Mitglieder hinzu, andere verbreiten über sie entsprechende Meldungen. So können mit einem Posting nicht nur die eigenen Freund*innen, sondern alle Gruppenmitglieder erreicht werden. Zudem entsteht in Gruppen der Eindruck, dass es sich bei den dort verbreiteten Ansichten um pluralistische Meinungen handele.
Tatsächlich ist es jedoch immer die gleiche Ansicht, die dort zur Sprache kommt. Kritik findet so gut wie nicht statt, da ja potenzielle Kritiker*innen oft schon von vorneherein keinen Zugang zur Gruppe haben.
Die NGO Avaaz enthüllte in einer kürzlich veröffentlichten Studie insgesamt 323 mit der AfD in Verbindung gebrachte Profile, Seiten und Gruppen in Deutschland, bei denen es sich um offensichtliche Fake-Profile oder Social Bots handelte. Dabei handelt es sich Avaaz zufolge lediglich um einen kleinen Teil, insgesamt dürfte es weit mehr solcher Profile geben. Diese dienen dazu, die rassistische Propaganda der AfD möglichst weit zu verbreiten und auf diesem Weg möglichst viele Menschen zu erreichen.
Wechselwirkungen zwischen dem “Lügenpresse”-Narrativ und der rechten Filterblase
Wer vielen AfD-nahen Seiten folgt oder mit vielen AfD-nahen Profilen befreundet ist, oder in einigen AfD-nahen Gruppen verkehrt und ab und zu einen Beitrag teilt oder liked, der*die läuft Gefahr, in eine sogenannte rechte Filterblase zu rutschen. Eine Filterblase (engl. Filter Bubble) entsteht, wenn Algorithmen bestimmen, welche Beiträge man vorrangig zu sehen bekommt, wie beispielsweise bei Facebook. Üblicherweise versuchen diese Algorithmen vorherzusagen, welche Beiträge eine*einen Nutzer*in interessieren. Das wird vor allem daran gemessen, inwiefern mit dem Beitrag interagiert wird.
Wer also häufig mit rechten Beiträgen interagiert, bekommt meist immer mehr dieser Beiträge angezeigt. Beiträge, die sich etwa kritisch mit dem darin enthaltenen Rassismus auseinandersetzen werden immer mehr ausgeblendet.
So bewegen sich entsprechende Nutzer*innen in sozialen Netzwerken zunehmend isoliert in ihrer Filterblase, in der sie höchstens miteinander interagieren, kaum jedoch mit Menschen von außen. Das begünstigt eine schnelle Radikalisierung.
Für die AfD und ihre Anhänger*innen besonders praktisch ist dabei das selbst gepflegte Narrativ einer angeblichen “Lügenpresse”. Dieses unterstellt etablierten Medien, keine freie Berichterstattung zu betreiben, sondern ein von – in der Beschreibung meist vage bleibenden – geheimen Mächten festgelegtes politisches Programm verfolgen, darunter auf jeden Fall die Forcierung von Zuwanderung, wie auch die Diskreditierung der AfD. Diese Verschwörungsideologie führt dazu, dass Anhänger*innen der AfD die meisten etablierten Medien kaum konsumieren oder zumindest alles, was sie dort mitbekommen, pauschal in Frage stellen.
Damit scheidet auch ein wichtiger Kanal neben sozialen Netzwerken aus, über den Anhänger*innen der AfD mit anderen Ansichten konfrontiert werden könnten. So bestätigen sich die Anhänger*innen der AfD beständig gegenseitig in ihrer Haltung.
Auswirkungen
Inwieweit die Social Media Wahlkampfstrategie der AfD aufgeht ist – insbesondere vor der Wahl – schwer zu beurteilen. Einerseits ist bekannt, dass die Menschen bei Wahlen vor allem dazu neigen, ihren Emotionen zu folgen und gerade diese sind Ansatzpunkt der AfD, andererseits würde ich auch die Fähigkeit der Menschen, rassistische Propaganda als solche zu erkennen nicht unterschätzen.
Mir drängt sich vor allem der Verdacht auf, dass es der AfD mit ihrer Social Media Strategie vorrangig “nur” gelingt, potenzielle Wähler*innen, die rassistische Denkweisen verinnerlicht haben, zu aktivieren. Das Problem dabei: Rassismus ist in Deutschland sehr weit verbreitet.
Was der AfD aber auf jeden Fall gelingt ist, den gesellschaftlichen Diskurs nach rechts zu verschieben.
Die Tatsache, dass in Deutschland mittlerweile ernsthaft darüber diskutiert wird, ob es moralisch vertretbar ist, Menschen in Seenot ertrinken zu lassen, ist zweifelsfrei dem von der AfD verbreiteten Rassismus zuzurechnen. Dabei spielen auch soziale Medien eine große Rolle, insbesondere da ja klassische Medien wie Zeitungen, Fernsehen, Radio, u,ä. unter AfD-Anhänger*innen und Sympathisant*innen als Lügenpresse verpönt sind.
Das dabei geschaffene Klima führt immer wieder auch zu rassistischen Übergriffen auf Menschen in Deutschland und führt damit zu einer potenziell lebensbedrohlichen Situation für Migrant*innen und Geflüchtete.
Umso wichtiger ist es, dass wir als Gesellschaft endlich auch in sozialen Medien wirksame Strategien entwickeln, mit denen wir der rassistischen Hetze von AfD und anderen rechten Akteur*innen etwas entgegensetzen können.
Anmerkungen
[1] Die Bezeichnungen weiße und Schwarze, bzw. POC, wie sie in diesem Kontext verwendet werden, bezeichnen nicht die Hautfarbe oder das Aussehen von Menschen, sondern beziehen sich auf die unterschiedliche Privilegiertheit, bzw. Nicht-Privilegiertheit/Diskriminierung, die die jeweiligen Menschen in unserer rassistischen Gesellschaft erfahren. Die Bezeichnung einer Person als weiß meint, dass diese Person innerhalb der Gesellschaft keine rassistischen Diskriminierungserfahrungen auf Grund ihres äußerlichen Aussehens machen muss, sie also privilegiert dasteht. Die Selbstbezeichnungen Schwarze und PoC (Person of Color) werden für Menschen verwendet, die in unserer Gesellschaft Diskriminierungserfahrungen aufgrund ihres äußeren Aussehens erleben.
2019 – Manuel Ziegler